Fest der Vielen ’22

Fest der Vielen | Umkämpfter Stadtteil – Geteilte Geschichten

Drei Tage | umsonst & draußen | Rheinpark Hochfeld

Das Fest der Vielen ist ein Fest der Solidarität und der Begegnung. Der Rheinpark, in direkter Sichtweite der „Brücke der Solidarität“, steht ein Wochenende lang unter dem Motto der Solidarität, um ein deutliches Zeichen gegen Ausgrenzung und gegen den alten, und gegen den neuen Rassismus zu setzen. Das Festival stellt aber vor allem die Frage nach dem, was uns vermeintlich trennt und dem, was uns vor allem verbindet. Denn wir sind Klasse!

Wir wollen ein Bewusstsein schaffen, für prekäre und meist unsichtbare Lebensrealitäten: Für Betroffene von Diskriminierung, Rassismus, Zwangsräumung und Polizeigewalt, Erwerbslose, Ausgebeutete und alle
Menschen, die am Existenzminimum leben müssen.
Wir setzen uns für die Menschenwürde und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben ein. Denn Armut und soziale Ausgrenzung sind gewollt. Lasst uns daher wieder gemeinsam die soziale Frage stellen: Warum geht’s den einen gut und den anderen schlecht?

Fangen wir jetzt und hier in Duisburg Hochfeld damit an!
Lasst uns die solidarische Gesellschaft der Vielen verwirklichen!

Wir wollen für ein Gefühl und eine Haltung der Verbundenheit, trotz unterschiedlicher Prägungen und Privilegien, werben. Es geht nicht nur um Solidarität unter Vertrauten und Freund:innen sondern um Solidarität über
Klassen- und Kulturgrenzen hinweg. Dafür steht das Fest der Vielen – konkrete Solidarität, miteinander reden, Probleme verstehen, handeln, Veränderung schaffen.

Mit vielen Gästen, mit kulinarischen und kulturellen Genüssen, Livemusikprogramm auf der Bühne und einer zentralen Podiumsdiskussion gehört der Rheinpark ganz der Nachbarschaft, die Hochfeld tagein und tagaus lebendig halten. Daneben werdet Ihr auf dem weiträumigen Gelände mit Duisburger Initiativen an ihren Infoständen ins Gespräch kommen können. Auch für die Jüngeren ist mit einer Kinderbetreuung gesorgt.

Unser Fest ist nicht kommerziell und wir sind auf den Getränkeverkauf angewiesen.

Wenn Ihr Euch an der Orga oder an dem Tag selbst einbringen wollt, dann schreibt uns einfach an, am besten unter kontakt@sgdv.org

Freitag, 19.08.Line-Up
17.00hDoors Open mit DJ
18.00h-18.40hKavpersaz
19.00h-20.15hThe toten Crackhuren im Kofferraum
20.30h-21.10hKruste
21.30h-22.45hDer Butterwegge & Band
23.00h-0.00hIstanbul Ghetto Club
bis 1.00hDJ Herr Bas

Samstag, 20.08.Line-Up
15.00hDoors Open mit DJ
16.30h-17.15hEnsemble Noisten
17.30h-18.15hDie Schwarzen Schafe
18.30h-19.30h The Ramonas
19.45h-21.00hLos Placebos
21.15h-22.30hEbow
22.45h-0.00hNumaqam Live DJ-Set
0.00h-1.00hDJ Herr Bas
Sonntag, 21.08.Line-Up
15.00hDoors open – DJ
15.30h-16.45hPodiumsdiskussion:
„Umkämpfter Stadtteil – Geteilte Geschichten“
16.45h-17.30hAlex X-Tra Ta
17.45h-18.30hThe Flatulinees
18.45h-19.30hMicrophone Mafia
19.45h-21.00hThe Movement
21.15h-22.15hHopStopBanda

Wenn ihr ehrenamtlich helfen wollt, dann meldet euch unter kontakt@sgdv.org

Podiumsdiskussion: Umkämpfter Stadtteil – geteilte Geschichten

Duisburg Hochfeld ist ein „vernachlässigter“ Stadtteil und wird in Stadtentwicklungskonzepten häufig als „Ankommensstadtteil“ beschrieben. Als ehemaliger Arbeiter:innenstadtteil ist er vom Niedergang der Schwerindustrie, dem Wegzug fast der Hälfte seiner Bewohner:innen, zunehmender Arbeitslosigkeit und Kaufkraftverlust geprägt. Der Mietspiegel sank und Hochfeld wurde für ökonomisch prekarisierte Menschen und größere Familien attraktiv, welche die derzeitige Sozialstruktur prägen. Allerdings ist auch eine Trendwende erkennbar: Es ziehen vermehrt besserverdienende und kulturschaffende Menschen nach Hochfeld, während parallel migrantisierte und ökonomisch prekarisierte Bewohner:innen verdrängt oder sogar zwangsgeräumt werden.

Hier sehen wir einen Zusammenhang zwischen dem anstehenden Großformat „IGA 2027“ und den geplanten höherpreisigen (Wohnungs-)Neubauprojekten. Diesen Projekten ist gemein, dass sie eine Aufwertung des Stadtteils forcieren. An Orten der Begegnung, des wertschätzenden Austauschs und für kreative Schaffensprozesse für alle Bewohner:innen fehlt es aber weiterhin. Diese Leerstelle wollen wir mit im Dialog mit der diversen Stadtgesellschaft füllen und vor allem transkulturelle Brücken bauen. Das nun dreitägige Fest der Vielen wird erneut umsonst und draußen stattfinden, um es so inklusiv wie möglich zu gestalten.

Neben dem vielfältigen Musikprogramm, werden wir uns unter dem diesjährigen Festival-Motto auch aus unterschiedlichen Perspektiven den Fragen nach Aufwertung und Verdrängung, konflikthaften Aneignungen des öffentlichen Raums, Stadtteilentwicklung von unten und rassismuskritischer, solidarisch-künstlerischer Arbeit auf Augenhöhe widmen. Diese Fragen halten wir im Stadtteil für zwingend notwendig, da wir in den letzten Monaten verstärkte Problematisierungen, Stigmatisierungen und Verdrängung von marginalisierten Menschen aus ihrem Wohn- und Lebensraum beobachten, welche aber selber viel zu selten selbst zu Wort kommen.

Hygienebestimmungen auf dem Fest

Wir möchten Euch daran erinnern, dass jederzeit die Möglichkeit einer Infektion besteht. Auch wenn Ihr getestet, geimpft oder genesen seid, schützt dies nicht vor Ansteckung. Daher gilt auch hier: bitte haltet Abstand und schützt Euch in engen Situationen wie am Bier-, Essensstand oder auf der Toilette mit einer Maske. Haltet die allgemeinen Hygieneregeln ein und wenn ihr die Möglichkeit habt, macht im Vorfeld einen Test.

Bleibt wachsam, solidarisch und vor allem gesund!

Wir bedanken uns für die finanzielle Förderung bei:
Amadeu Antonio Stiftung
Förderfonds Interkultur Ruhr
Fonds Soziokultur e.V.
Fritz Kola
Kulturbeirat der Stadt Duisburg
LAG Soziokultur
Wirtschaftsbetriebe Duisburg